2003 entschied sich Daniel Elber, nach mehr als 35jähriger Tätigkeit im Bankensektor, seinem Leben einen neuen Inhalt zu geben.
Diesen Inhalt hat er in Bali gefunden, wo er in den Strassen von Ubud auf Bettlerinnen mit ihren Kindern gestossen ist. Diese Begegnungen berührten und irritierten gleichzeitig. Woher kommen diese Frauen? Wieso müssen sie betteln? Welche Zukunft haben diese Kinder? Soll man Geld geben? Hilft das, ihre Not zu lindern?
Daniel Elber hat sich spontan entschieden, diesen Fragen nachzugehen. Er fand rasch heraus, dass die Bettlerinnen alle aus der gleichen Gegend kommen. Aus dem Norden der Insel, aus einem Gebiet mit dem Namen «Munti» oder Muntigunung. Dieses Gebiet ist auch als Armenhaus von Bali bekannt. Muntigunung, mit seinen knapp 6'000 Einwohnern mit 36 kleinen Dörfern, die sich über ein Gebiet von knapp 30 km2 an der trockenen Hanglage vom Batur Gebirge verstreuen. Kaum von Strassen erschlossen und ohne Anschluss an eine Wasserleitung mangelte es diesen Menschen an allem.
Die Hauptursache für die Benachteiligung dieser Region liegt im Mikroklima der Insel. Während fast ganz Bali vom feucht-heissen Klima profitiert und das Land dadurch sehr fruchtbar ist, gibt es eine Zone, abgeschottet durch den erloschenen Vulkan Mount Batur, die unter extremer Trockenheit leidet.
Regenwolken, die über die Insel ziehen, bleiben an der Südflanke des mächtigen Vulkans hängen und regnen sich an dieser Seite des natürlichen Hindernisses aus. Die Nordflanke, wo Muntigunung liegt, erhält während der Trockenzeit kaum Wasser. Es fällt oft über Monate kein Regentropfen auf das Gebiet rund um Muntigunung. Die tägliche Wasserbeschaffung war bis vor kurzem verbunden mit einem bis zu 5 Stunden dauernden Fussmarsch.
Fehlendes Wasser, fehlendes Wissen zur Reinigung von Wasser, fehlende Toiletten und damit eine sehr unhygienische Umgebung forderten ihren Tribut. 9% aller Kinder starben während der ersten 5 Jahre ihres Lebens. Damit lag die Kindersterblichkeit 3 Mal höher als im indonesischen Durchschnitt. Fehlende Mittel und fehlendes Wissen bezüglich gesunder Ernährung führten zu Mangelernährung und hatten damit schwerwiegende gesundheitliche Auswirkungen auf das Wachstum und die kognitive Entwicklung von Kindern.
Ein Grossteil der Bevölkerung war nicht registriert und verfügte demzufolge auch nicht über eine eigene «Identität», respektive über eine Identitätskarte. Diese Menschen hatten deshalb keine Berechtigung auf eine kostenfreie Behandlung in den staatlichen Spitälern.
Da die Menschen auf Einkünfte des Bettelns angewiesen waren und teilweise auch heute noch sind, werden ihre Kinder als «emotionale Verkaufsunterstützung» in diese Tätigkeit integriert. Fatale Folge daraus ist, dass sie ein relativ wirkungsvolles System zur Geldbeschaffung bereits in jungen Jahren erlernen.
Daniel Elber, Ruth Moser und der heutige Ehrenpräsident Fritz Lienhard, erklärten sich spontan bereit, den Verein Zukunft für Kinder mit Unterstützung verschiedener Freunde, zu gründen und damit die Hilfe für Muntigunung zu initiieren. Der Verein wurde im Dezember 2004 gegründet.
Mit unseren Zielsetzungen wollen wir eine strukturell verarmte Region nachhaltig in eine bessere Zukunft begleiten:
- Implementierung einer nachhaltigen Wasserversorgung von 25 Litern pro Einwohner pro Tag. Damit schaffen wir produktiv verfügbare Zeit und verbessern die Gesundheit der Einwohner
- Schaffung einer Arbeitsstelle pro Familie mit einem Minimaleinkommen von USD 100.—pro Monat. Damit überwinden diese Familien die Armutsgrenze, können ihren täglichen Bedarf sichern und ihre Kinder richtig ernähren.
- Reduktion der Kindersterblichkeit um 50%
- Sicherstellung einer adäquaten Ausbildung für alle Kinder. Damit schaffen wir den Jugendlichen Zugang zu Arbeit
Unsere Schweizerischen Vertreter vor Ort stellen permanent sicher, dass unser Tun und Handeln konsequent an diesen Zielen ausgerichtet wird.